Farbkonzepte für Unternehmen
Farbkonzepte spielen für Unternehmen eine bedeutende Rolle. Egal ob im Logo, für erfolgreiche Kampagnen, spannendes Produktdesign oder Branding - die Harmonie und Aussagekraft der ausgewählten Farben haben ungeahnte Auswirkungen. Hier kommen die Stichworte Farblehre und Komplementärfarben zum Einsatz, auf die es sich zu achten lohnt! Wir erklären Ihnen, was es mit diesen Farben auf sich hat und wie Sie diese richtig verwenden.
Komplementärfarben - oft auch Ergänzungsfarben genannt - sind ein wichtiger Bestandteil der Farbenlehre. Verschiedene Farbtheoretiker haben diese Disziplin ergründet und somit die Bedeutung von Farben und Komplementärfarben erforscht. Der Farbkreis nach Johannes Itten hat sich dabei durchgesetzt und bietet ein anschauliches Konzept, welches das Ordnungssystem für Farben darlegt.
Farbkreis nach Itten
Der Farbkreis zeigt Primärfarben, Sekundärfarben und Tertiärfarben an. Die Mischung und Kombination dieser geben weitere Farbtöne und -kontraste, die gezielt eingesetzt werden können. Die Primärfarben Gelb, Blau und Rot befinden sich im mittigen Dreieck des Farbkreises. Diese Farben sind primär, da man sie nicht durch Kombinationen anderer Farben mischen kann. Die anliegenden Sekundärfarben jedoch entstehen durch das Mischen zweier Primärfarben. Durch das Zusammenführen einer Primärfarbe mit einer Sekundärfarbe kommen wiederum die außen liegenden Tertiärfarben zustande. So bildet sich der 12-teilige Farbkreis von Johannes Itten.
Komplementärfarben
Im Farbkreis sind ähnliche Farben nebeneinander angeordnet während Komplementärfarben einander direkt gegenüber liegen. Somit kann jeder Farbe nur eine Komplementärfarbe zugeordnet werden. Mischt man Komplementärfarben, löschen sie sich aus. Kombiniert man sie, haben sie eine tiefgreifende Wirkung. Starke Kontraste, Emotionen, deutliche Grenzen oder lebendige Züge werden durch das Nebeneinanderstellen der ergänzenden Farben erzielt. Aus dem Farbkreis lassen sich deutlich die Komplementärfarben Gelb und Violett, Blau und Orange oder Grün und Rot ablesen, die häufig in Fotografie, Werbung, Marketing oder Design verwendet werden. Aber natürlich lassen sich nicht nur Komplementärfarben clever einsetzen.
Die 7 Farbkontraste
Zu den 12 Farben bestimmt Itten sieben Farbkontraste, die für Ihr Branding bedeutend sein könnten. Der Komplementärkontrast wird wie bereits erwähnt durch die Kombination der im Kreis gegenüberliegenden Farben erschaffen. Der Farbe-an-sich-Kontrast wird durch drei im Farbkreis weit auseinanderliegende Farben gebildet und wirkt kraftvoll, bunt und lebendig. Der berühmte Hell-Dunkel-Kontrast wirkt ebenso energievoll wie ästhetisch und wird meist durch die Kombination von Schwarz und Weiß entfacht. Der Sättigungskontrast besteht aus nur einem Farbton, der in verschiedenen Intensitätsstufen im Bild eingesetzt wird und so ein aufregendes einfarbiges Design erschafft. Ein weiteres berühmtes Beispiel ist der Kalt-Warm-Kontrast. Hier werden als natürlicherweise kalt und warm empfundene Farben kombiniert. Einen lebhaften Kontrast erschafft man auch mit dem Quantitätskontrast. Hier spielt das Farbverhältnis die Schlüsselrolle und zeigt eine Farbe in größerem Anteil als die andere. Für diesen Kontrast sind warme Farben wie Gelb und Violett zu empfehlen. Der Simultankontrast entsteht, da unser Auge automatisch eine Gleichgewichtkorrektur der Farbharmonie vornimmt. So wirkt das gleiche Grau in Kombination mit verschiedenen Farben aufgrund des Simultan-Kontrastes unterschiedlich. Bei Grün zum Beispiel erscheint das Grau der Komplementärfarbe entsprechend rötlich.
Tools
Adobe Programme wie Photoshop verfügen über hilfreiche Tools, um die Komplementärfarben zu nutzen und umzusetzen. Auch das Color-Wheel von Adobe Color hilft dabei, eigene Farbkombinationen und Farbharmonien herzustellen. Nützliche Generatoren sind zum Beispiel der Color Calculator von sessionscollege oder der Color Picker von on-the-fly. Diese Tools zeigen die Komplementärfarbe zu der im Farbfeld ausgewählten Farbe an und können so beim Erstellen von Designs oder Farbkonzepten hilfreich sein.