4. November 2021

Alles andere als veraltet – Warum Newsletter Marketing sich auch im Social Media-Zeitalter noch lohnt

Newsletter Marketing

Der Newsletter ist ein unterschätztes Format. Während viele damit bloß lästigen E-Mail-Spam verbinden, besitzt er bei richtiger Nutzung bis heute großes Potenzial für die Unternehmenskommunikation. Wir erklären euch, was sich hinter E-Mail- bzw. Newsletter-Marketing verbirgt und wie ihr dafür sorgen könnt, dass euer Newsletter es locker mit modernem Social Media-Marketing aufnehmen kann.

Die gute alte E-Mail – Ein zeitloses Marketingtool

Zunächst einmal sollten wir ein paar Begrifflichkeiten klären, denn wer über Newsletter-Marketing recherchiert, stolpert mit großer Wahrscheinlichkeit auch über den Begriff des E-Mail-Marketings. Gibt es da überhaupt einen Unterschied? Die Antwort ist ganz simpel. Genauso wie die Newsletter-Mail eine Form der E-Mail ist, so ist das Newsletter-Marketing als Teil einer ganzheitlichen E-Mail-Marketing-Strategie anzusehen. Wir konzentrieren uns hier auf Ersteres und nehmen das Medium Newsletter nun einmal genauer unter die Lupe.

Beim Newsletter-Marketing handelt es sich um eine Form des Direktmarketings, das heißt, dass der Newsletter in Form einer E-Mail über eine private Adresse direkt in das digitale Postfach der Empfänger*innen gelangt. Durch die direkte Adressierung entsteht der Eindruck persönlicher Kommunikation zwischen Sender- und Empfängerseite. Für alle, die mit WhatsApp, TikTok und Co. aufwachsen, mag die E-Mail beinahe so antiquiert wirken, wie eine Brieftauben-Korrespondenz. Betrachten wir jedoch die Fakten, so sehen wir, dass die E-Mail sich noch immer großer Beliebtheit erfreut. Laut dem Online-Portal Statista liegt der E-Mail-Nutzungsanteil in Deutschland aktuell sogar bei 87% der Bevölkerung – eine stattliche Zahl, die kaum Zweifel an der Beständigkeit dieses Mediums lässt.

Vorteile von Newsletter-Marketing

Die scheinbar zeitlose Beliebtheit der E-Mail macht den Newsletter zu einem vielversprechenden Marketing-Format. Wir zeigen euch, warum:

Zeit- und Kosteneffizienz

Ein Newsletter lässt sich mit verhältnismäßig wenig Aufwand betreiben und ist zudem vielseitig einsetzbar. Durch den vollautomatisierten E-Mail-Versand an alle Empfänger*innen eures Verteilers spart ihr euch jede Menge Arbeit und vermeidet Flüchtigkeits-, Adress- und Tippfehler, die sich bei manuellem Versand schnell mal einschleichen können.

Zusätzlicher Kanal

Vielleicht seid ihr schon auf Facebook aktiv, habt eine top gepflegte Website oder einen firmeneigenen Youtube-Kanal... Doch mit einem Newsletter öffnet ihr euch auf unkomplizierte Weise einen weiteren Kanal, über den ihr eure Werbebotschaft verbreiten könnt. Der große Vorteil der E-Mail ist dabei ihre universelle Nutz- und Erreichbarkeit über digitale Postfächer. Anders gesagt kann jemand, der zum Beispiel GMX als Anbieter nutzt, problemlos E-Mails von WEB.de-Nutzer*innen empfangen, wohingegen eine Korrespondenz über Facebook auf beiden Seiten einen vorhandenen Account erfordert. Dadurch ist beim Newsletter eine breitere Zielgruppe erreichbar. Zudem werden E-Mails in der Regel auf langfristiger Basis genutzt, während Social Media Channels häufig nur übergangsweise eröffnet werden.

Markenpositionierung und Imagearbeit

Genau wie bei anderen Marketing-Kanälen ist auch der Newsletter ein Weg, das eigene Unternehmen bei den Kund*innen ins Gedächtnis zu rufen, Markenbotschaften zu verbreiten und für Produkte und Dienstleistungen zu werben. Bei erfolgreicher Umsetzung werden weitere Vorteile generiert – bestenfalls kommt es zu Neukundengewinnung und langfristiger Umsatzsteigerung.

Kundenbindung durch persönliche Ansprache

Besonders effektiv ist ein Newsletter, wenn er zielgruppenspezifisch und personalisiert gestaltet ist. Durch emotionale Mailings und eine direkte Anrede der Leser*innen sorgt ihr für Sympathie, Nahbarkeit und eine stärkere Kundenbindung.

Geringe Streuverluste

Da ihr euren Newsletter nur an die Personen versendet, die sich vorab dafür angemeldet haben, sollten der Empfänger*innen-Kreis und die Zielgruppe weitgehend deckungsgleich sein. Schließlich ist davon auszugehen, dass bei freiwilliger Anmeldung das Interesse an eurem Angebot bereits vorhanden ist. Eure Aufgabe ist es nun, richtig damit umzugehen und echten Mehrwert für eure Empfänger*innen zu schaffen.

Erfolgsmessung anhand von Newsletter-Kennzahlen

Für die Überprüfung der Wirksamkeit eures Newsletters gibt es zahlreiche Parameter, die in Echtzeit Auskunft über die wichtigsten Eckdaten geben. Mit Hilfe dieser Kennzahlen lassen sich Optimierungspotenziale aufdecken, anhand derer ihr euren Newsletter auf lange Sicht noch effektiver machen könnt. Mehr dazu erfahrt ihr in ein paar Absätzen!

Der Weg zur erfolgreichen Newsletter Marketing-Strategie

Newsletter-Marketing ist ein zentraler Bestandteil für einen gelungenen Marketing-Mix. Als Tool zur Kundenbindung und Produktvermarktung kann es erfolgsversprechend eingesetzt und in die übergeordnete Marketing-Strategie integriert werden. Auch hier heißt es jedoch: Einsatz mit Bedacht. Ein Newsletter sollte inhaltlich, gestalterisch und organisatorisch gut geplant sein, denn nur so kann er wirklich aus der Masse an täglichen E-Mails herausstechen. Das Grundprinzip ist ganz einfach: Guter Content, passende Zielgruppe, richtiger Zeitpunkt. Darüber hinaus gibt es wie immer ein paar Faustregeln, die wir für euch zusammengefasst haben:

Ziele und Zielgruppen definieren

Von Anfang an sollte klar sein, wen und was ihr mit eurem Newsletter erreichen möchtet. Geht es zum Beispiel darum, eure Marke und eure Kundenbindung zu stärken? Dann kann es von Vorteil sein, euer Unternehmen zu präsentieren und interessante Informationen bereitzustellen. Oder besteht das oberste Ziel in der Leadgenerierung, Kundengewinnung und Verkaufssteigerung? Hier bieten sich zum Beispiel Aktionen und Angebote an, auf die ihr in eurem Newsletter verweist. Mit dieser Form des Marketings ist vieles möglich. Jedoch gilt es, möglichst gezielt zu arbeiten und eure Mailings bewusst auf die Erreichung dieser Ziele hin auszurichten. Darüber hinaus solltet ihr euch ein möglichst genaues Bild von eurer Zielgruppe machen, um anhand dieser Informationen den Content noch besser an ihre Interessen anpassen zu können.

Content Planung

Gestaltet euren Newsletter genauso, wie ihr selbst ihn ansprechend finden würdet. Dazu gehören neben der Gestaltung natürlich in erster Linie die Inhalte, die ihr präsentiert. Versucht, euch in die Kundenperspektive hineinzuversetzen. Welche Erwartungen soll der Newsletter erfüllen? Worin genau besteht sein Mehrwert und wie vermittelt ihr diesen auf eine abwechslungsreiche, ansprechende Art und Weise? Um für Vielfalt zu sorgen, könnt ihr unterschiedliche Formate nutzen: Verweist auf den neuen Post eures Firmenblogs, stellt eure Mitarbeiter*innen vor, bewerbt neue Produkte und Services oder überrascht eure Zielgruppe mit exklusiven Angeboten. Achtet dabei stets auf eine prägnante, persönliche und nicht zu werbliche Sprache. Im Fokus stehen immer die Inhalte und die Empfänger*innen, nicht der Verkauf. Um trotzdem zum Aktivwerden aufzurufen, sind auch hier ausdrucksstarke Call2Actions unverzichtbar. Schon in der Betreffzeile und im Preheader solltet ihr die Chance nutzen, eure Leser*innen abzuholen. Andernfalls verschwindet die Mail vermutlich zwischen vielen anderen ungeöffneten Nachrichten.

Design und technische Umsetzung

Auch hier gilt: Gestaltet euren Newsletter möglichst anhand eurer eigenen Maßstäbe – ästhetisch wie technisch. Besonders wichtig ist beispielsweise das responsive Design, das die optimierte Abrufbarkeit eures Newsletters in unterschiedlichen Bildschirm-Formaten sicherstellt. Hinsichtlich der Gestaltung empfiehlt es sich zudem, Bilder sparsam einzusetzen und eure Texte mithilfe von Absätzen und Aufzählungen zu gliedern. Mit der passenden Schriftart und einem stimmigen Farbschema rundet ihr euren Newsletter optisch ab und sorgt für ein insgesamt ansprechendes Erscheinungsbild.

Intervall bestimmen

Legt fest, mit welcher Regelmäßigkeit und zu welchen Zeitpunkten euer Newsletter versendet werden soll. Dabei empfiehlt es sich, ein gesundes Mittelmaß zu wählen. Wenn ihr nur einmal im Jahr aktiv werdet, gerät euer Unternehmen möglicherweise in Vergessenheit. Jedoch solltet ihr es auch nicht übertreiben, da euer Newsletter sonst schnell aufdringlich wirkt und schlimmstenfalls wieder deabonniert wird. Was den Versandzeitpunkt angeht, so empfehlen sich natürlich die „aktiven Zeiten“ eurer Zielgruppe. Häufig ist das morgens, wenn die Mails zum ersten Mal gecheckt werden, wohingegen am Wochenende mit deutlich weniger Aktivität zu rechnen ist.

Erfolgsmessung und Optimierung

Je nachdem welche Ziele ihr mit eurem Newsletter verfolgt, sind bestimmte Kennzahlen besonders relevant. Diese Faktoren dienen euch ebenfalls zur langfristigen Erfolgsmessung und – falls sich Schwachstellen auftun – auch zur Optimierung eures Newsletters. Die wichtigsten KPIs seien hier nur überblicksweise genannt:

/ Die Zustellrate gibt Auskunft darüber, wie viele eurer versendeten Mails prozentual auch wirklich zugestellt wurden.
/ Die Öffnungsrate gibt an, wie viele der zugestellten Mails tatsächlich geöffnet wurden.
/ Die Click-Through-Rate zeigt an, wie viele Empfänger*innen, den Links in eurem Newsletter gefolgt sind.
/Die Bounce Rate gibt Aufschluss über den Anteil nicht zugestellter E-Mails aus der Zustellungsliste.

Rechtliche Vorgaben beachten

Gesetze wie die DSGVO erschweren heutzutage die Nutzung von Kund*innen-Daten für Marketingzwecke. Um euren Newsletter so rechtskonform wie möglich zu gestalten, können einige hilfreiche Features eingebaut werden. Häufig wird zum Beispiel ein Double-Opt-In-Verfahren genutzt, bei dem die Empfänger*innen einer Aufnahme in den Verteiler über a) den Klick auf den Anmeldebutton und b) einen Bestätigungslink doppelt zustimmen müssen. Darüber hinaus ist es ratsam, eine Datenschutzerklärung und ein Impressum in den Newsletter zu integrieren, damit eure Leser*innen bei Bedarf Zugriff auf alle datenschutzrechtlichen Informationen haben. Zu guter Letzt sollte immer auch ein Abmeldelink im Mailing vorhanden sein, damit der Newsletter ohne unnötige Umwege wieder deabonniert werden kann.

Newsletter-Tools: Ein paar Beispiele

Wenn ihr einen professionellen Newsletter betreiben wollt, empfiehlt sich dafür die Nutzung eines Tools, das für eine volle Prozessautomatisierung sorgt und vor Spam-Filtern geschützt ist. Ein bekannter und beliebter E-Mail-Marketing-Service ist MailChimp. Aufgrund des US-amerikanischen Firmensitzes eröffnen sich jedoch Probleme bezüglich der DSGVO-Konformität. Glücklicherweise gibt es auch in Deutschland jede Menge Anbieter, von denen wir euch eine kleine Auswahl vorstellen möchten.

Cleverreach

Dieses Tool zeichnet sich durch eine hohe Benutzerfreundlichkeit und zahlreiche nützliche Features aus – vom Anmeldeformular über Analysereports bis hin zur RSS-Kampagnen-Funktion. Durch Abmeldelinks und das integrierte Double-Opt-in-Verfahren ist das Programm leicht mit der DSGVO vereinbar.

RapidMail

Dieser Anbieter stellt euch neben den Standard-Features auch detaillierte Analysetools zur Verfügung, zum Beispiel durch Datenauswertungsfunktionen und Google-Analytics-Integration. Durch den Drag-and-Drop-Editor und eine große Auswahl an Designvorlagen habt ihr zudem leichtes Spiel bei der visuellen Gestaltung eures Newsletters.

Sendinblue

Mit Sendinblue profitiert ihr von einem breiten Funktionsspektrum, das euch unter anderem Zielgruppen-Clusteranalysen und Kennzahlen-Report in Echtzeit ermöglicht. Bei diesem Anbieter kann je nach Bedarf zwischen drei Preismodellen gewählt werden. Die Datenspeicherung erfolgt dabei ausschließlich auf deutschen Servern.

Wer sich zu diesem Thema detaillierter einlesen möchte, findet hier eine übersichtliche Darstellung zu den Buchungsoptionen sowie zu den Vor- und Nachteilen dieser und weiterer Newsletter-Tools.

Auf einen Blick

Wie wir feststellen können, ist der Newsletter alles andere als verstaubt. Als klassisches, aber zeitloses Format eignet er sich ideal, um größere Zielgruppen zu erreichen, als Unternehmen regelmäßig bei der Kundschaft in Erscheinung zu treten und abwechslungsreiches Online-Marketing zu betreiben. Doch die Zauberworte zum Erfolg lauten auch hier „Konzept“ und „Kreativität“ – nur so bewahrt ihr euren Newsletter davor, im endlosen Meer von Spam-E-Mails unterzugehen.