14. September 2021

Warum ihr mit Social Recruiting nur gewinnen könnt

Social Recruiting Kampagnen

Im Internet gibt es alles – auch jede Menge unentdeckte Talente. Warum also nicht gezielt Ausschau danach halten? Wir erklären euch, wie man durch Social Recruiting aus dem Meer an User*innen die geeigneten Job-Kandidat*innen aufspürt, anspricht und erfolgreich anwirbt.

Was bedeutet Social Recruiting?

Beim Social Recruiting handelt es sich um eine moderne Form der Personalgewinnung über Social Media. Alternativ wird diese Strategie auch als Social Hiring, Social Recruitment und Social Media Recruiting* bezeichnet und ist in der Jobwelt mittlerweile in aller Munde. Die wohl bekanntesten Social Recruiting-Plattformen sind XING und LinkedIn, also rein auf berufliche Zwecke ausgerichtete Netzwerke. Doch auch über Instagram, Facebook und Twitter lassen sich neue Talente ausfindig machen, insbesondere wenn Kandidat*innen aus der Generation der Digital Natives angesprochen werden sollen.

Und wie funktioniert‘s?

Unter Social Recruiting fallen alle Maßnahmen des Personalmarketings, der Personalsuche und der Personalgewinnung, die sich auf den sozialen Netzwerken abspielen. Das Grundprinzip ist einfach: Durch Social Media wird eine unkomplizierte, schnelle und direkte Kontaktaufnahme möglich, die wiederum zur weiteren Interaktion und Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Kandidat*in führen kann. Anders als auf klassischem Wege, zum Beispiel durch Stellenanzeigen im Printbereich, können Personaler*innen mit dieser Strategie potenzielle Kandidat*innen noch persönlicher adressieren.

Beim Social Recruiting unterscheidet man verschiedene Formen und Funktionsprinzipien. Auf der einen Seite gibt es das sogenannte Active Sourcing, das, wie der Name schon sagt, auf der proaktiven Suche, Ansprache und Rekrutierung neuer Mitarbeiter*innen beruht. Um geeignete Kandidat*innen aufzuspüren, müssen Personaler*innen zunächst einmal durch eigene Bemühungen Daten aus Social Media-Profilen ermitteln, die Auskunft über die Qualifikationen der User*innen geben. Darauf folgt die gezielte Ansprache ausgewählter Kandidat*innen. Grundlegend dafür sind zunächst eine eigene Social Media-Präsenz des Unternehmens und ein Mindestmaß an Aktivität und Kommunikation. Dazu gehört auch, dass neben der Personalabteilung auch die anderen Arbeitnehmer*innen an dieser Kommunikation teilnehmen, zum Beispiel indem sie Stellenanzeigen teilen und weiterleiten. Hier spricht man von Social Distribution, einem der Grundprinzipien des aktiven Social Recruitings.

Eine weitere Form ist das sogenannte Internet Sourcing bzw. Social Profiling. Im Unterschied zum Active Sourcing werden hier Kandidat*innen nicht direkt angeschrieben, sondern passende Stellenanzeigen in den Feeds potenzieller Interessent*innen eingeblendet. Damit werden auch solche adressiert, die nicht aktiv auf der Suche nach einem neuen Job sind und dementsprechend eher als „passive Kandidat*innen“ zu bezeichnen sind. Auch hier werden Profildaten genutzt, um die Zielgruppe zu bestimmen, die mit den Anzeigen erreicht werden soll.

Lichttafel mit Schrift: Wir stellen ein

Man beachte! – Tipps für erfolgreiches Social Recruiting

Bevor ihr kreuz und quer Anzeigen schaltet und User*innen kontaktiert, solltet ihr euch zuerst eine grundlegende Strategie für die digitale Personalgewinnung überlegen. Wichtig zu beachten sind dabei folgende Aspekte:

  • Die Vorarbeit: Wer erfolgreich Social Recruiting betreiben will, verfügt am besten schon über stabile Social Media-Präsenzen auf verschiedenen Plattformen. Schließlich nutzt ihr soziale Netzwerk nicht nur zur Personalbeschaffung, sondern in erster Linie, um euer Unternehmen zu präsentieren und nach außen zu bewerben. Wenn ihr Kandidat*innen anschreibt, müsst ihr damit rechnen, dass sie sich ein Bild von euch machen wollen. Idealerweise solltet ihr darum auf all euren Kanälen Sympathie und Authentizität ausstrahlen, eure Unternehmenswerte vermitteln und cleveres Content-Marketing betreiben. Werdet kreativ und nutzt unterschiedliche Medienformate wie Fotos, Videos, Podcasts, Factsheets und Co., um euch für Bewerber*innen attraktiv zu machen. Nur so wird es gelingen, das Interesse eurer Wunschkandidat*innen zu wecken. Aus diesen Gründen werden Kenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit Social Media auch für Personaler*innen immer wichtiger.
  • Kommunikation und Interaktion: Egal ob in der direkten Ansprache oder bei der Anzeigenschaltung – ihr solltet euer Stellenangebot so klar und knackig wie möglich beschreiben. Integriert alle notwendigen Informationen und verweist gegebenenfalls auf zugehörige Landingpages, eure Website oder Bio, aber geht nicht zu sehr ins Detail. Das schreckt tendenziell ab und kann immer noch im persönlichen Gespräch nachgeholt werden. Formuliert eure Botschaft gezielt und persönlich und macht dem bzw. der Kandidat*in verständlich, warum ihr ausgerechten ihn bzw. sie ausgewählt habt. Zudem darf auch hier der Call-2-Action nicht fehlen, um die kontaktierte Person zum Handeln aufzufordern und Aufmerksamkeit zu erregen. Und – ganz wichtig! – achtet auf kurze Reaktionszeiten und eine insgesamt schnelle Interaktion mit euren Kandidat*innen. Lasst ihr euch zu viel Zeit mit dem Antworten, könnte das einen schlechten Eindruck erzeugen und das Interesse an eurem Angebot senken.
  • Datenanalyse und Erfolgsmessung: Nutzt Tools wie zum Beispiel den Facebook Graph, um regelmäßig Recruiting-Daten und Zahlen zu ermitteln und auszuwerten. Nur so könnt ihr den Erfolg eurer Recruiting-Strategie langfristig steigern und im Blick behalten. Viele Plattformen bieten zudem individuelle Reportings an, auf deren Grundlage ihr zukünftige Aktivitäten noch gezielter gestalten könnt.

Mehr als Personalgewinnung! – Die Vorteile von Social Recruiting

Zuallererst halten wir fest: Social Recruiting eignet sich perfekt, um gezielt und individuell qualifizierte Kandidat*innen für euer Stellenangebot anzusprechen, darunter auch die sogenannten „passiven Kandidat*innen“ und natürlich die auf Social Media gut vertretenen Millennials. So eröffnet sich euch ein unendlicher Pool an Talenten, den ihr durch die enorme Reichweite sozialer Netzwerke systematisch durchsuchen und adressieren könnt. Hinzu kommt, dass es sich beim Social Recruiting um eine verhältnismäßig günstige Strategie handelt. So sind Profilerstellung, Nachrichtenaustausch und Anzeigenschaltung oft gratis und Kosten fallen meist nur für spezielle Features an. Konkret bedeutet das für euch, dass ihr mit insgesamt weniger Budget einen größeren Personenkreis erreicht.

Ganz nebenbei kann man dieses Vorgehen auch noch einen „kurzen Prozess“ nennen, da Kommunikation und Interaktion auf Social Media zeiteffizienter realisierbar sind. So verkürzt sich bestenfalls die Time-to-Hire und Personalengpässe werden vermieden. Neben dem Hauptzweck der Personalbeschaffung hat Social Recruiting viele weitere positive Nebeneffekte für euer Unternehmen. So steht das Wort „Social“ vor allem für den Beziehungsaufbau, die langfristige Pflege von Geschäftskontakten, für Weiterempfehlungen und Community. Stellt euch beispielsweise vor, der oder die von euch kontaktierte Kandidat*in lehnt das Jobangebot ab, ist dafür jedoch an einer Zusammenarbeit interessiert. In diesem Falle würdet ihr zwar auf eine andere Weise profitieren als ursprünglich geplant, aber das ist oft mindestens genauso viel Wert. Zu guter Letzt bleibt anzumerken, dass jede Social Media-Aktivität eures Unternehmens einen Beitrag zu Markenpositionierung, Reichweitensteigerung und Employer Branding leistet. Einen wertvolleren Nebeneffekt gibt es quasi nicht! 😉

Portrait einer jungen Dame am einem Tablet PC

Auf einen Blick

Wer sich entscheidet, Social Recruiting zu betreiben, stellt sich digitalen Herausforderungen und nutzt große Potenziale für die Zukunft seines Unternehmens. Als Methode der Personalbeschaffung eignet sich Social Recruiting für jedes Unternehmen, egal ob klein oder groß, international oder regional orientiert, neu gegründet oder fest verwurzelt. Worauf es ankommt, ist die richtige Kommunikationsstrategie. Also legt euch ins Zeug und baut eure Kanäle aus, haltet die Augen offen und werdet direkt. Es könnte sich ziemlich lohnen!

 

*Anmerkung: Vereinzelt werden Social Recruiting und Social Media Recruiting als a) Beziehungsaufbau durch Kommunikation und b) Rekrutierung durch mediale Kanäle voneinander unterschieden. Wir haben uns jedoch dazu entschieden, beide Begriffe synonym zu verwenden, wie es mittlerweile in vielen Quellen gängig ist.

(Info dazu kommt hierher: https://karrierebibel.de/social-recruiting/)